Jahresabschluss Stadtwerke Andernach GmbH 2014 — Rede von Gehard Masberg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem Jahresabschluss der Stadtwerke Andernach für das Wirtschaftsjahr 2014 erfahren wir die erste Standortbestimmung für das Unternehmen in der neuen Zeitrechnung. Dabei ist ein solcher Jahresabschluss im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Gelegenheit eine erste Bilanz zu ziehen.
Zunächst möchte ich noch einmal kurz auf das Aufgabenspektrum der Stadtwerke eingehen. Natürlich ist es wichtig die großen und attraktiven Geschäftsfelder der Stadtwerke, wie die noch jungen Energiesparte und den Hafen zu betrachten. Aber auch die Parkhäuser, das Hallenbad und der ÖPNV sind wichtige Aufgaben, die von den Stadtwerken sehr gut erledigt werden. Auch wenn diese Bereiche dauerhaft Löcher in der Kasse hinterlassen werden – das Hallenbad alleine produziert rund 500.000 € Verlust im Jahr. Ein Betrag der an anderer Stelle verdient werden muss.
Es gibt aber auch noch viele weitere Beiträge, die die Stadtwerke leisten bevor jedes Jahr Bilanz gezogen wird. Durch Konzessionsabgaben, Gewerbesteuern und öffentliche Abgaben der Stadtwerke sind im Laufe des Jahres 2014 rund 2.000.000 Euro in den städtischen Kassen gelandet.
Und als Sponsor und Unterstützer vieler Vereine und Einrichtungen unserer Stadt ist unser kommunaler Energieversorger schon längst nicht mehr wegzudenken.
Mit dem Einstieg in die Energieversorgung sind wir auch bewusst ein Risiko eingegangen. Uns allen war klar, dass es für einige Jahre schwierig wird alle Aufgaben der Stadtwerke zu erledigen und dabei auch noch Geld zu verdienen. Im Gegenteil: geplant war und ist, dass die Stadtwerke in den ersten Jahre Verluste ausweisen müssen.
So sind wir bei der Planung für das Wirtschaftsjahr 2014 noch davon ausgegangen, dass das Jahr mit rund 1,2 Millionen Euro Verlust abschließen wird.
Bereinigt man den jetzt vorgelegten Jahresabschluss um die Sondereffekte durch die Aufdeckung der stillen Reserven bleibt ein operativer Gewinn von rund 140.000 €. Damit ist das Ergebnis um mehr als 1,3 Millionen Euro besser als geplant.
Ein Blick in die Sparten-Bilanz macht deutlich, dass ALLE Aufgabenfelder der Stadtwerke besser abgeschnitten haben als geplant. Besonders herausragend ist dabei aber der Rheinhafen der Stadtwerke. Erstmals nach rund 20 Jahren war unser Hafen im Jahr 2014 kein Zuschuss-Geschäft – im Gegenteil: mit mehr als 7 Millionen Euro Umsatz konnte hier ein Jahresüberschuss von 369.000 Euro erreicht werden.
Viele von uns hier wissen, dass für diese beeindruckende Zahlen aber auch große Veränderungen notwendig waren. Ohne den Mut der Verantwortlichen und das Engagement und den Fleiß aller Stadtwerke-Mitarbeiter könnten wir uns heute nicht an dieser herausragenden Entwicklung erfreuen.
Die CDU-Fraktion möchte sich an dieser Stelle bei allen Stadtwerke-Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und ihren Beitrag zu diesem Gesamtergebnis bedanken.
Aber bei aller Euphorie müssen wir auch die Zukunft unserer Stadtwerke im Blick behalten. Natürlich ist es sehr erfreulich, dass wir bereits mehr als 4.000 Energieverträge abgeschlossen haben und der Netzbetrieb ähnlich professionell läuft, wie wir es bei der Wasserversorgung seit vielen Jahren gewohnt sind. Aber ein Blick in die Bilanz zeigt auch, dass wir bei den Stadtwerken noch fast 24.000.000 € an Verbindlichkeiten zu bedienen haben. Diesen Aspekt sollten wir auch in Zukunft sehr genau im Blick behalten und alle Entscheidungen mit Augenmaß treffen.
Unsere Fraktion ist aber sicher, dass die beiden Geschäftsführer Deuster und Hörnig nicht nur einen sehr großen Anteil an den erfreulichen Zahlen von heute hat, sondern unsere Stadtwerke auch in Zukunft auf Kurs halten werden.
Mit großer Freude nimmt die CDU-Fraktion die erfreulichen Zahlen des Stadtwerke-Jahresabschlusses 2014 zur Kenntnis. Wir werden dem Beschlussvorschlag in allen Einzelpunkten zustimmen.