30. Okto­ber 2022

Energieversorgung und ‑sicherheit – Stammtisch der CDU Andernach

Über die Ener­gie­ver­sor­gung und Ener­gie­si­cher­heit infor­mier­te der Vor­stands­vor­sit­zen­de der Ener­gie­ver­sor­gung Mit­tel­rhein (evm), Josef Rönz, die Mit­glie­der der Ander­na­cher CDU.

Im Rah­men eines poli­ti­schen Stamm­ti­sches unter Lei­tung des CDU-Vor­­­si­t­­zen­­den Dr. Hans-Georg Han­sen stell­te Josef Rönz die viel­schich­ti­gen Zusam­men­hän­ge der Ener­gie­ver­sor­gung Deutsch­lands dar: „Die aktu­el­le Ener­gie­kri­se ist ein dyna­mi­scher Pro­zess, der jeden Tag eine Neu­be­wer­tung erfor­dert. Fak­tisch haben wir kei­ne Gas­kri­se, da die welt­wei­ten Reser­ven noch für min­des­tens 100 Jah­re aus­rei­chen. Durch den Ukrai­­ne-Krieg und die dar­aus resul­tie­ren­den wech­sel­sei­ti­gen Sank­tio­nen hat Russ­land inzwi­schen die Gas­lie­fe­run­gen nach Euro­pa voll­stän­dig ein­ge­stellt. Aus der ein­sei­ti­gen Abhän­gig­keit von Russ­land bei Öl, Gas und Koh­le von teil­wei­se bis zu 60 Pro­zent müs­sen die rich­ti­gen Leh­ren gezo­gen wer­den. Wich­tig ist daher, die Ener­gie­ver­sor­gung zu diver­si­fi­zie­ren.“ Zum The­ma Ver­sor­gungs­si­cher­heit beton­te Josef Rönz, dass kein Haus­halt im Win­ter frie­ren müs­se, da die pri­va­ten Ver­brau­cher zu den soge­nann­ten „geschütz­ten Kun­den“ zäh­len. Die drin­gen­den Auf­ru­fe der Poli­tik, Gas zu spa­ren, sei­en aller­dings rich­tig, um einer­seits den Ver­brauch zu redu­zie­ren und damit ande­rer­seits der Indus­trie zu hel­fen, für die kein gesetz­li­cher Schutz gilt. Soll­te eine Gas­man­gel­la­ge ein­tre­ten, sei­en vor allem Indus­trie­be­trie­be und somit vie­le Arbeits­plät­ze betroffen.

Josef Rönz macht sich eher Sor­gen um die Strom­ver­sor­gung: „Wir benö­ti­gen jede Kilo­watt­stun­de Strom. Aller­dings ist der Anteil der Strom­ver­sor­gung über Gas­kraft­wer­ke mit der­zeit 15 Pro­zent immer noch viel zu hoch. Daher braucht es einen Drei­klang: Wir müs­sen die Erneu­er­ba­ren Ener­gien wei­ter aus­bau­en, gleich­zei­tig aber auch Kraft­wer­ke betrei­ben, die die Grund­last gewähr­leis­ten – ob über Kern­kraft, Koh­le, Erd­gas, zukünf­tig Was­ser­stoff oder ande­re Ener­gie­trä­ger. Und wir brau­chen Inno­va­tio­nen, um zu den bes­ten Lösun­gen im Sin­ne von Sicher­heit, Bezahl­bar­keit und Nach­hal­tig­keit zu kom­men. Hier­für ist Tech­no­lo­gie­of­fen­heit eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung. Im Übri­gen bin ich davon über­zeugt, dass es in Zukunft Inno­va­tio­nen geben wird, die wir uns heu­te noch gar nicht vor­stel­len können.“

Claus Peitz, Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat der CDU, wies auf die Bedeu­tung der Erneu­er­ba­ren Ener­gien hin, deren Aus­bau durch zu lan­ge Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren und vie­le Ein­sprü­che bzw. Kla­gen ver­zö­gert wer­de. „Da ist der Gesetz­ge­ber gefor­dert, die­se Hür­den schnellst­mög­lich zu besei­ti­gen“, so Peitz, der Ander­nach zur Kli­ma­kom­mu­ne wei­ter­ent­wi­ckeln und die Ener­­gie- und Wär­me­ver­sor­gung neu aus­rich­ten will.

Die Ener­gie­ver­sor­gung Mit­tel­rhein ist das größ­te kom­mu­na­le Ener­­gie- und Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men aus Rhein­­land-Pfalz. Sie ver­sorgt mit über 1.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter rund 124.000 Kun­den mit Erd­gas und 213.000 mit Strom. Im Bereich der erneu­er­ba­ren Ener­gien enga­giert sich die evm-Grup­­pe seit vie­len Jah­ren bei der Erzeu­gung von Ener­gie mit Wind, PV oder auch Bio­gas. In den nächs­ten Jah­ren plant die evm allein in die­sem Geschäfts­feld Inves­ti­tio­nen im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich. Josef Rönz steht seit mehr als 14 Jah­ren an der Spit­ze des Unternehmens.