2. Mai 2019

Bekommt Andernach ein „Leitbild digitale Agenda“

Das zumin­dest hat die CDU-Stadt­­rats­frak­­ti­on mit ihrem Vor­sit­zen­den Ger­hard Mas­berg gefor­dert. Mas­berg: „Bereits in mei­ner Haus­halts­re­de vom 08.12.2016 habe ich auf Anträ­ge der CDU zu dem The­ma WLan in der Innen­stadt ver­wie­sen, wozu bis dahin nichts pas­siert war, trotz z.T. ein­stim­mi­ger Beschlüs­se. Daher wird es Zeit, jetzt den Wor­ten Taten fol­gen zu las­sen und über ein abge­stimm­tes Kon­zept zu sprechen.“

Nun soll Ander­nach gemein­sam mit den Kom­mu­nen Spey­er, Zwei­brü­cken und Wörth am Rhein die Chan­cen aus­lo­ten, wel­che die Digi­ta­li­sie­rung den Ein­woh­nern bie­tet. Dafür erhält die Stadt auf drei Jah­re ver­teilt sei­tens des Lan­des eine För­de­rung in Höhe von 60.750 Euro bei einer Eigen­be­tei­li­gung von 10 Prozent.

Die CDU begrü­ße, so Hans-Georg Han­sen in einem Antrag, wenn das Land der Stadt hier ein Stück weit hilft, bedau­ert aber ande­rer­seits, dass in den letz­ten Jah­ren wenig gesche­hen sei. Dank der Akti­ons­ge­mein­schaft Ander­nach Attrak­tiv und wei­te­ren Akteu­ren sei es immer­hin gelun­gen, zumin­dest rudi­men­tär in der Innen­stadt eini­ge Zugangs­punk­te für frei­es WLan anzu­bie­ten. Die­ser Ansatz ver­ken­ne, dass Digi­ta­li­sie­rung ein Mit­tel zum Zweck sei.

Und das wer­de aber bei wei­tem nicht den Anfor­de­run­gen an den digi­ta­len Wan­del gerecht. „Die­ser Wan­del bringt nicht nur Her­aus­for­de­run­gen, son­dern auch viel­fäl­ti­ge Chan­cen mit sich, die von einer Ver­wal­tungs­ver­ein­fa­chung, schnel­le­ren Abläu­fen, grö­ße­rer Bür­ger­nä­he, Tou­ris­mus, effek­ti­ver Ver­­kehrs- und Park­re­ge­lung bis zu neu­en Mög­lich­kei­ten rei­chen, wie Bür­ger und Gäs­te Infor­ma­tio­nen abru­fen kön­nen“, so Han­sen. „Die­se „Chan­cen nut­zen wir nicht allein dadurch aus, dass wir ein paar Rou­ter auf­stel­len und den Bür­gern sagen: nun macht mal.“

Was Ander­nach benö­ti­ge, sei eine digi­ta­le Agen­da für Ander­nach, nicht „ein abge­kup­fer­tes Modell einer ande­ren Stadt ohne Nut­zen für den Bür­ger“. Erfor­der­lich sei­en kon­kre­te Anwen­dun­gen und Lösun­gen, die einen Nut­zen und einen Mehr­wert für die Ander­na­che­rin­nen und Ander­na­cher, die Gewer­be­be­trie­be vor Ort, die Gas­tro­no­mie, den Ein­zel­han­del, die Ver­ei­ne und die Besu­cher unse­rer Stadt hätten.

Mecht­hild Heil for­dert als Ander­na­cher CDU-Vor­­­si­t­­zen­­de dazu eine brei­te Dis­kus­si­on mit allen mög­li­chen Nut­zern unter fach­li­cher Beglei­tung hin zu einem eigen­stän­di­gen Leit­bild einer digi­ta­len Stadt Ander­nach, sowie eine kon­kre­te, zeit­na­he Umset­zung. Zwar habe der  Stadt­rat ein „Leit­bild 2030“ ver­ab­schie­det. „Aber weder in die­sem Leit­bild, noch in dem dazu ver­öf­fent­lich­ten Abschluss­be­richt fin­den sich auch nur ein Wort zu den Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen des digi­ta­len Wandels.“

Durch einen neu­en Leit­bild­pro­zess als Ergän­zung des „Leit­bilds 2030“ erhofft und erwar­tet die CDU mehr Klar­heit, wel­che Anwen­dun­gen für die Stadt und ihre Bür­ger sinn­voll sind, ob und wie die­se umge­setzt wer­den kön­nen und wie man auch für die­je­ni­gen, die nicht mit den neu­en Medi­en kom­mu­ni­zie­ren kön­nen, ent­spre­chen­de Lösun­gen fin­den – und auch anbiete.