23. August 2016

Faszinierende Funde aus der Römerzeit — CDU informiert sich über Stand der Ausgrabungen

Die Ander­na­cher Christ­de­mo­kra­ten infor­mier­ten sich kürz­lich über den aktu­el­len Stand der Aus­gra­bun­gen auf dem Schu­­ma­cher-Gelän­­de. Hier soll nach Abschluss der Gra­bungs­ar­bei­ten ein neu­es Park­deck gebaut wer­den. Ste­fa­nie Baum­gar­ten, Tech­ni­sche Gra­bungs­lei­te­rin, führ­te die Christ­de­mo­kra­ten über das gesam­te Gra­bungs­ge­län­de und erläu­ter­te die frei­ge­leg­ten Berei­che und Fun­de. „Hier befand sich eine römi­sche Sied­lung mit Strei­fen­häu­sern, schma­len Gas­sen, Stra­ßen und Ther­men. Baum­gar­ten erklär­te, dass die­se Sied­lung von den Römern nie­der­ge­legt wor­den sei, um so eine freie Flä­che vor der Stadt­mau­er zu erhal­ten und den mög­li­chen Feind  bes­ser erken­nen und bekämp­fen zu kön­nen. Beson­ders inter­es­sant sind die teil­wei­se sehr gut  erhal­te­nen Mau­er­res­te, wel­che noch deut­lich den dama­li­gen Farb­an­strich zei­gen. Im west­li­chen Teil wur­de ein grö­ße­res Gebäu­de nach­ge­wie­sen, sei­ne Fun­da­men­te bestehen aus Tuff­stein­qua­dern. Dort sind auch Ril­len erkenn­bar, die als Füh­rung einer Schie­be­tür dien­ten. „Das sind tat­säch­lich her­aus­ra­gen­de Fun­de in einem guten Erhal­tungs­zu­stand, sie bewei­sen, dass das römi­sche Ander­nach grö­ßer war als bis­her gedacht“, freut sich Ste­fa­nie Baum­gar­ten, denn bis­her wur­de ange­nom­men, dass sich außer­halb des römi­schen Mau­er­rin­ges nur klei­ne­re Gebäu­de oder Grä­ber­fel­der befän­den. Hier muss die Geschich­te der Stadt sicher neu geschrie­ben werden.

Ste­fa­nie Baum­gar­ten und ihr Mit­ar­bei­ter zeig­ten den Mit­glie­dern von Frak­ti­on und Vor­stand anschlie­ßend zahl­rei­che Fund­stü­cke wie Mün­zen, Haar­na­deln, Gür­tel­schnal­len usw. „Es ist ein beson­de­res Erleb­nis, der­art alte Fun­de in den Hän­den zu hal­ten. Wer hat die Mün­zen geprägt, wer hat sie alles in Hän­den gehal­ten? Wir erle­ben hier Geschich­te live“ beton­te Dr. Hans-Georg Han­sen, stell­ver­tre­ten­der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der und Lei­ter des kul­tur­po­li­ti­schen Arbeits­krei­ses der CDU.

Die Arbei­ten sol­len noch bis zum Früh­jahr dau­ern, anschlie­ßend wird das geplan­te Park­deck dar­über errich­tet. „Wegen der bedeu­ten­den archäo­lo­gi­schen Fun­de wird die­ses mit Bohr­pfahl­grün­dung und einer geschlos­se­nen Stahl­be­ton­plat­te anders gebaut, um die not­wen­di­ge und geän­der­te Höhe des Park­decks zu gewin­nen und die Fun­de im Erd­reich zu sichern und zu erhal­ten.  Vor­her wer­den die Fun­de wis­sen­schaft­lich auf­ge­nom­men, kar­tiert und spä­ter mit Geo­fo­lie und einer Lava­schicht über­deckt, um sie dau­er­haft zu kon­ser­vie­ren. Soll­ten im Lau­fe der Arbei­ten wei­te­re bedeu­ten­de Ent­de­ckun­gen und Fun­de gemacht wer­den, müs­sen wir natür­lich neu den­ken und ver­han­deln“ erklär­te Ger­hard Mas­berg, Vor­sit­zen­der der CDU-Stadt­­rats­frak­­ti­on. Zum Abschluss bedank­ten sich die Christ­de­mo­kra­ten bei Ste­fa­nie Baum­gar­ten, die  von den Aus­gra­bun­gen und der archäo­lo­gi­schen Bedeu­tung  fas­zi­niert ist, für die anschau­li­che und sehr infor­ma­ti­ve Füh­rung und detail­lier­ten Erklärungen.