Bahnlärm macht krank — CDU unterstützt Bürgerinitiative WIR gegen Bahnlärm
Der Bahnlärm steigt auch in unserer Region durch den stark ansteigenden Zug- insbesondere Güterzugverkehr weiterhin an. Daher verstärkt sich der Druck seitens der betroffenen Bürgerschaft auf die Bahn, durch geeignete Massnahmen den Lärm zu reduzieren.
Die CDU Andernach um ihre Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil, MdB, diskutierte mit den Vertretern der Bürgerinitiative WIR gegen Bahnlärm Weißenthurm e.V., Rolf Papen (Vorsitzender) und Hermann Winter über Auswirkungen, Folgen und Vermeidung des Bahnlärms. Papen machte anhand verschiedener Studien deutlich, wie gesundheitsgefährdend Zuglärm ist. „Dass Bahnlärm negative gesundheitliche Folgen für die Betroffenen hat, ist durch zahlreiche Gutachten belegt und mittlerweile unbestritten. Wir müssen davon ausgehen, dass der Güterverkehr auf der Rheinschiene durch den neuen Gotthard Tunnel um bis zu 30 % ansteigen wird. Bisher fahren rund 400 Züge pro Tag, davon 270–300 Güterzüge durch das Tal, diese produzieren den meisten Lärm. Nach Messungen beträgt der Dauerschallpegel 80 Dezibel, bei 100 Dezibel liegt der gemessene Höchstwert“, so Papen. Um die Menschen zu schützen und das Leben an Bahnstrecken wieder lebenswert zu machen ist es daher unumgänglich, die Lärmpegel durch Einsatz modernster Technik zu senken. Der Einsatz sogenannter „Flüsterbremsen“ reduziert das Rollgeräusch um etwa 10 Dezibel, das wäre eine Halbierung gegenüber den bisher eingesetzten Bremsen aus Grauguss.
Um eine wirkungsvolle Reduzierung des Bahnlärms zu erreichen fordert die Bürgerinitiative WIR gegen Bahnlärm e.V. von der Bahn und der Politik Immissionsobergrenzen (die es für Neubaustrecken gibt) auch für Bestandsstrecken im Mittelrhein- und Moseltal einzuführen und nennt 64 Dezibel am Tag, 54 Dezibel in der Nacht als maximale Grenze. Deutschlandweit müsse an allen Hauptstrecken ein Zug-Monitoring nach dem heutigen Stand der Technik eingeführt werden, eine Anlage steht zum Beispiel in Leutesdorf. Damit könne, so Papen im laufenden Betrieb bei Vorbeifahrt des Zuges gemessen werden, welcher Radsatz beschädigt und wie groß der verursachte Lärm ist. Das lehnt die Bahn leider ab, eine Sprecherin verweist darauf, dies sei Gegenstand der laufenden Unterhaltung und somit nicht notwendig.
Ein großes Anliegen der Bürgerinitiative die sofortige Einführung einer Geschwindigkeitsreduzierung bei Ortsdurchfahrten, für alle Züge auf maximal 70 km/h, für Gefahrguttransporte max. 50 km/h aus Lärmschutzgründen, aber insbesondere auch um die Sicherheit in Ortslagen zu verbessern. Weiterhin soll die Bahn für eine zügige Umrüstung/Modernisierung des „rollenden Materials“ sorgen sowie Schienen und Weichen permanent instandhalten.
Mechthild Heil weist darauf hin, dass im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, den Bahnlärm bis 2016 zu halbieren. „Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, dass wohl nicht erreicht wird. Grund genug, die Kräfte zu bündeln und die Anstrengungen zu verstärken. Deshalb hat sich zu Jahresbeginn 2015 im Bundestag auch eine parteiübergreifende „Abgeordnetengruppe Bahnlärm“ gebildet.“
„Die CDU Andernach unterstützt die Anliegen der Betroffenen. Wir werden uns deshalb der Bürgerinitiative WIR gegen Bahnlärm anschließen. Die Gründung einer eigenen, weiteren Bürgerinitiave sehen wir allerdings als wenig sinnvoll an. Wir müssen zusammen arbeiten, nur so kommen wir ans Ziel,“ erklärten Mechthild Heil und Gerhard Masberg, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, zum Abschluss einer intensiv und zielorientiert geführten Diskussion.