3. Juli 2015

Transatlantisches Handelsabkommen in der Diskussion — Informationsveranstaltung der CDU mit Mechthild Heil

Das Trans­at­lan­ti­sche Han­dels­ab­kom­men zwi­schen Deutsch­land und den USA stand im Mit­tel­punkt einer gemein­sa­men Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung der CDU Ander­nach und der Mit­tel­stands­ver­ei­ni­gung (MIT) im Kreis May­en-Koblenz. Nach einer kur­zen Ein­füh­rung durch den Kreis­vor­sit­zen­den der MIT, Jörg Meu­rer, stell­te Mecht­hild Heil, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Ver­brau­cher­schutz­be­auf­trag­te der CDU/CSU Bun­des­tags­frak­ti­on in ihrem Vor­trag wesent­li­che Eck­punk­te, Bedin­gun­gen sowie den Ver­hand­lungs­stand vor. Heil zeig­te anhand von Bei­spie­len auf, dass ein Han­dels­ab­kom­men in vie­len Berei­chen Ver­ein­fa­chun­gen und Erleich­te­run­gen für Unter­neh­men und sicher auch für Ver­brau­cher schafft. Die fast ein­hel­lig posi­ti­ven Pro­gno­sen von Öko­no­men beleuch­ten wei­ter­hin die sozia­le Dimen­si­on: Durch das TTIP wer­de ein beträcht­li­cher Wohl­stands­zu­wachs erzielt. Bei­spiel­haft nann­te Heil den Abbau von Zöl­len, der mehr Wett­be­werb erzeu­ge. Durch Anglei­chung von Pro­dukt­stan­dards wür­den Ent­wick­lungs­kos­ten gesenkt. „Das kommt den Ver­brau­chern teils über nied­ri­ge­re Prei­se zugu­te“, so Heil.

Offen zeig­te sich die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te gegen­über den in der brei­ten Öffent­lich­kei­ten dis­ku­tier­ten Beden­ken, sag­te aller­dings auch deut­lich, dass die­se Behaup­tun­gen viel­fach falsch und inter­es­sen­ge­lei­tet sei­en. „Wir brau­chen eine ech­te inhalt­li­che Dis­kus­si­on und kei­ne ideo­lo­gi­schen Gra­ben­kämp­fe“. Heil und Meu­rer erklär­ten den zahl­rei­chen Zuhö­rern, dass zum Bei­spiel die oft kri­ti­sier­te Ein­ri­chung von Schieds­ge­rich­ten doch bis­her schon eine Selbst­ver­ständ­licht und Teil unse­res Rechts­staa­tes sei­en und wegen der Kür­ze der Ver­fah­ren eine gute Alter­na­ti­ve zum Weg durch die gericht­li­chen Instanzen. 

Die oft auf Chlor­hühn­chen und gesund­heits­ge­fähr­den­de ame­ri­ka­ni­sche Pro­duk­ti­on redu­zier­te Debat­te ver­ken­ne, dass es im Rah­men der Ent­schei­dungs­frei­heit der Ver­brau­cher lie­ge, für wel­ches Pro­dukt er sich ent­schei­de. „Bei TTIP geht es nicht dar­um, unser hohes Schutz­ni­veau zu sen­ken, son­dern dort, wo es sinn­voll ist, Rege­lun­gen anzu­glei­chen und damit dop­pel­te Kon­trol­len zu ver­mei­den“, beton­te Mecht­hild Heil. 

In der fol­gen­den enga­giert geführ­ten Dis­kus­si­on wur­den ins­be­son­de­re Fra­gen zu den bestehen­den Stan­dards in den Berei­chen Arbeits- Umwelt- und Ver­brau­cher­schutz sowie der kom­mu­na­len Daseins­vor­sor­ge erör­tert. Heil wies dar­auf hin, dass Was­ser­ver­sor­gung, Gesun­d­heits- und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen sowie Müll­ent­sor­gung sind nicht von dem Abkom­men betrof­fen seien.

Eine grund­sätz­li­che Ableh­nung der USA und ein tie­fes Miss­trau­en gegen­über unse­rem wich­tigs­ten nicht euro­päi­schen Han­dels­part­ner, mit dem wir vie­le, sogar die meis­ten Wer­te tei­len, hal­te ich für den fal­schen Weg. Wir spre­chen auf Augen­hö­he und set­zen unse­re Vor­stel­lun­gen durch“ erklär­te Mecht­hild Heil zum Abschluss der Diskussionsrunde.