17. Novem­ber 2014

Migrationsprojekt in Andernach — CDU informiert sich über Situation der Flüchtlinge

Wie vie­le ande­re rhein­­land-pfäl­­zi­­sche Kom­mu­nen hat auch Ander­nach in den letz­ten Mona­ten zahl­rei­che Flücht­lin­ge, vor allem aus den Kri­sen­ge­bie­ten Syri­ens, Iraks aber auch u.a. aus Soma­lia auf­ge­nom­men. Auch in nächs­ter Zeit ist mit wei­te­ren Flücht­lin­gen zu rech­nen, die ent­spre­chend im Stadt­ge­biet unter­ge­bracht wer­den müs­sen. Daher infor­mier­te sich die CDU-Frak­­ti­on um ihren Vor­sit­zen­den Ger­hard Mas­berg gemein­sam mit Hil­de­gard Zschie­sche, sozi­al­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Frak­ti­on, in einem Gespräch mit Dipl.-Sozialpädagogin Hel­ga Baron von der Cari­tas über die aktu­el­le Situa­ti­on und ihre Arbeit im Rah­men des Migra­ti­ons­pro­jek­tes Andernach.

Im Vor­feld hat­te die CDU bereits eine Anfra­ge an die Stadt­ver­wal­tung gerich­tet, wie vie­le Flücht­lin­ge / Asyl­su­chen­de in Ander­nach unter­ge­bracht sind, aus wel­chen Natio­nen die­se stam­men, wel­che Kos­ten für die Betreu­ung ent­ste­hen und ob es eine mut­ter­sprach­li­che Betreu­ung bzw eine Sprach­för­de­rung gebe.

Auf­ga­be des Migra­ti­ons­pro­jek­tes, so Hel­ga Baron, sei die geziel­te Ein­zel­fall­hil­fe, sowie Ver­net­zung und Bera­tung päd­ago­gi­scher Ein­rich­tun­gen in Migra­ti­ons­fra­gen. Arbeits­schwer­punk­te sei­en u.a. die Betreu­ung von jugend­li­chen Migran­ten sowie deren Fami­li­en und die Bera­tung inter­kul­tu­rel­ler Fach­kräf­te in Kindertagesstätten.

Wäh­rend des Gesprä­ches wur­de deut­lich, dass ins­be­son­de­re die Betreu­ung von Flücht­lin­gen aus Soma­lia und hier beson­ders der Frau­en eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar­stellt, fehlt es ihnen doch zumeist an den Grund­kennt­nis­sen in den hie­si­gen Kul­tur­tech­ni­ken; außer­dem kön­nen sie sich wegen man­geln­der bzw. nicht vor­han­de­nen Kennt­nis­sen der deut­schen bzw. eng­li­schen Spra­che nicht mit­tei­len. Vie­le von ihnen haben noch nie eine Schu­le besucht. „Die­se Men­schen kom­men alle aus Kri­sen­ge­bie­ten, haben Gewalt erlebt und sind in Tei­len schwer trau­ma­ti­siert. Hier müs­sen wir hel­fen, wo es nur geht, auch mit Hil­fe soge­nann­ter ehren­amt­li­cher „Will­kom­men­s­pa­ten“ beton­te Hel­ga Baron.

In Anbe­tracht der Situa­ti­on und in der Gewiss­heit, dass auch im nächs­ten Jahr noch vie­le wei­te­re Flücht­lin­ge nach Ander­nach kom­men wer­den, müs­sen wir uns Gedan­ken um ihre Unter­brin­gung und Betreu­ung machen. Wir sind auf einem guten Weg, ste­hen aller­dings vor rie­si­gen finan­zi­el­len und per­so­nel­len Her­aus­for­de­run­gen. Es ist uns ein christ­li­ches Anlie­gen, den ver­folg­ten, unter Gewalt und Ver­trei­bung lei­den­den Men­schen zu hel­fen. Daher wird Ander­nach wei­te­re Unter­kunfts­mög­lich­kei­ten schaf­fen bzw. bau­en müs­sen, die idea­ler­wei­se nicht iso­liert an den Rän­dern der Stadt lie­gen dür­fen“, erklär­te Masberg.