Schafhaltung in den Rheinanlagen — Antrag der CDU-Stadtratsfraktion
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, durch Mitarbeiter der Perspektive gGmbH oder der Stadtverwaltung wurde heute in den Rheinanlagen die dreieckige Rasenfläche zwischen Rheintor und ehem. KD-Anleger eingezäunt. Zudem wurden Vorrichtungen für einen Elektrozaun installiert und ein blaßblau gestrichenes Gartenholzhaus aufgestellt. Dem Vernehmen nach dient dies dazu, in den Rheinanlagen eine Schafherde anzusiedeln.
Diese Maßnahmen haben heute schon zu zahlreichen Nachfragen von Protesten von Bürgern geführt, denen wir uns anschließen.
Die Rheinanlagen sind vor vielen Jahren als ein Park mit zahlreichen exotischen Bäumen angelegt worden. In ihrer Anlage dienen sie der Erholung der Bürger unserer Stadt, aber auch als ein schöner Rahmen und Eintritt, welcher insbesondere für Besucher unsere Stadt attraktiv machen soll.
Hierzu passt eine Schafhaltung nicht. Schon optisch ist die Einzäunung einer attraktiven großen Fläche mitten in den Rheinanlagen und das Ausstellen eines blauen Holzhauses ein gestalterischer nicht zu rechtfertigender Eingriff, der die Funktion der Rheinanlagen nachdrücklich beeinträchtigt.
Hinzu kommt, dass Schafe starke Geruchsemmissionen verursachen, die ebenfalls nicht zu einem Park und einer Touristenattraktion passen. Sie würden auch den Betrieb des unmittelbar benachbarten Biergartens, evtl auch denjenigen der Gastronomie an der Konrad-Adenauer-Allee stören.
Ob die Schafhaltung an dieser Stelle zudem tierschutzrechtliche unbedenklich ist, müsste u.E. noch geprüft werden. Zudem haben wir Bedenken, ob das Vorhaben überhaupt baurechtlich zulässig ist, was von der Art der Nutzung und den zu beachtenden Abständen einer Schafhaltung zweifelhaft sein dürfte.
Daher verwundert es uns um so mehr, dass die Stadtverwaltung es nicht für notwendig erachtet hat, das Projekt in den zuständigen Ausschüssen in seinem Umfang, seinem Standort und einer Kostenanalyse zur Beratung zu stellen.
Daher bitten wird vor einer abschließenden rechtlichen Prüfung und Beratung in den Ausschüssen keine weiteren vollendeten Tatsachen zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Masberg
Fraktionsvorsitzender