16. April 2012

CDU: Kinderbetreuung in Andernach ausbauen — In diesem und im nächsten Jahr genügend Betreuungsplätze für Kinder

Mit dem Kin­der­ta­ges­stät­ten­be­darfs­plan 2011/2012 beschäf­tig­te sich der Jugendhilfeaus­schuss (JHA) in sei­ner letz­ten Sit­zung unter Vor­sitz von Bür­ger­meis­ter Claus Peitz. Nach­den Pla­nun­gen des Jugend­amts ist danach davon aus­zu­ge­hen, dass in die­sem und im nächs­ten Jahr genü­gend Betreu­ungs­plät­ze für Kin­der in den Kin­der­ta­ges­stät­ten in Ander­nach zur Ver­fü­gung ste­hen. Dies ist vor allem dar­auf zurück­zu­füh­ren, dass durch die Stadtund die frei­en Trä­ger neue Ein­rich­tun­gen geschaf­fen wur­den und in bestehen­den Einrich­tungen mit einem gro­ßen Auf­wand neue Grup­pen ein­ge­rich­tet wur­den, so dass auch alle­zwei­jäh­ri­gen Kin­der auf­ge­nom­men wer­den konn­te, die einen Betreu­ungs­platz gesuchthatten. 

Mit Sor­ge hat aller­dings die CDU schon im JHA dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es ab dem 1.August 2013 einen gesetz­li­chen Anspruch auf Betreu­ung auch der ein­jäh­ri­gen Kin­dern­ge­be. Der Kin­der­ta­ges­stät­ten­plan geht inso­weit davon aus, dass nur für 30% der Einjähri­gen ein Betreu­ungs­platz benö­tigt wer­de. Die­ser Ansatz könn­te sich aller­dings als zu nied­rig erwei­sen. Denn jetzt schon kla­gen die Ander­na­cher Kin­der­gär­ten über einen „Anmel-destau“, wobei fast nur noch zwei­jäh­ri­ge Kin­der ange­mel­det wer­den. Nach Gesprä­chen mit Eltern geht man davon aus, dass weit­aus mehr als 30 % der Ein­jäh­ri­gen ange­mel­det wer­den, sobald dies mög­lich ist, wobei hier­bei Zah­len von ca. 50% genannt wer­den, da vie­le Eltern als ver­schie­de­nen Grün­den nach einem Jahr Eltern­zeit wie­der in die Berufstä­tigkeit zurück­keh­ren möch­ten. Der der jetzt berück­sich­tig­te Satz von 30 % reicht nach die­ser Pro­gno­se bei wei­tem nicht, und liegt zudem noch unter dem Satz von 35 %, von dem der Gesetz­ge­ber bei Schaf­fung des Rechts­an­spruchs für Ein­jäh­ri­ge aus­ge­gan­gen ist. 

In einem Antrag an die Stadt­ver­wal­tung ver­wei­sen für die CDU Hans-Georg Han­sen und Ange­li­ka Dort­mann dar­auf, dass auch der Prä­si­dent des Deut­schen Städ­te­ta­ges, Mün­chens Ober­bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Ude, in der Süd­deut­schen Zei­tung erklärt hat­te: ‘Die Annah­me, dass der Rechts­an­spruch 2013 pro­blem­los rea­li­siert wer­den kön­ne, ent­behrt jeder Grund­la­ge.’ Wenn der Ver­sor­gungs­grad bis­her in den alten Län­dern bei 15 Pro­zent lie­ge, sei man von den beim Krip­pen­gip­fel 2007 als Etap­pen­ziel ver­ein­bar­ten 35 Pro­zent noch weit ent­fernt. Ude ver­weist außer­dem dar­auf, dass der tat­säch­li­che Bedarf weit hö­her lie­gen dürf­te, wie meh­re­re Stu­di­en beleg­ten. Wahr­schein­lich sei­en weit­aus mehr zu­sätzliche Plät­ze erfor­der­lich, für die es bis­lang weder das Geld noch das Fach­per­so­nal gebe. Der grund­sätz­lich sinn­vol­le Rechts­an­spruch wer­de des­halb ohne zusätz­li­che Fi­nanzmittel und Aus­bil­dungs­an­ge­bo­te 2013 nicht zu ver­wirk­li­chen sein. ‘Der Rechtsan­spruch wird eine Pro­zess­la­wi­ne aus­lö­sen, die Kom­mu­nen und Gerich­te mit gigan­ti­schem Büro­kra­tie­auf­wand belas­tet und bei den kla­gen­den Eltern nur zur Frus­tra­ti­on führt’, warn­te Ude.

Die CDU möch­te ver­mei­den, dass ab dem 1. August 2013 Eltern, die sich auf die gesetzli­che Rege­lung ver­las­sen haben, abge­wie­sen wer­den und ihren ein­jäh­ri­gen Kin­dern in An­dernach kein Betreu­ungs­platz ange­bo­ten wer­den. In dem Antrag an die Stadt beto­nen die Christ­de­mo­kra­ten, dass die Bedeu­tung früh­kind­li­cher Bil­dung sich aus den PISA-Erge­­b­­­nis­­sen durch die erkenn­ba­re Kor­re­la­ti­on zwi­schen Kita­be­treu­ungs­zei­ten und vor­han­de­nen Bil­dungs­vor­sprün­gen ein­zel­ner Län­der ablei­ten las­se. Unter­su­chungs­er­geb­nis­se zeig­ten, dass es von Vor­teil ist, wenn Kin­der schon in frü­hem Alter gezielt an Bil­dungs­in­hal­te und Wer­te her­an­ge­führt wer­den, in ers­ter Linie natür­lich im Eltern­haus. Eine gute Früherzie­hung führt unter ande­rem sel­te­ner zu Schul­ver­sa­gen und höhe­ren Bil­dungs­ab­schlüs­sen. Das Ange­bot in den Kin­der­gär­ten sollt ins­be­son­de­re die Chan­cen­gleich­heit von Kin­dern för­dern, die kind­li­che Ent­wick­lung stär­ken und die Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie er­möglichen. Eine enge­re Ver­knüp­fung zwi­schen kind­li­chen Lern­pro­zes­sen in Fami­li­en und in Tages­ein­rich­tun­gen sei dafür unerlässlich. 

Wie im Jugend­hil­fe­aus­schuss for­dert die CDU daher die Stadt­ver­wal­tung auf, durch das Jugend­amt alter­na­ti­ve Pla­nun­gen auf­zu­neh­men und dem Jugend­hil­fe­aus­schuss als­bald vor­zu­stel­len, wie der Bedarf an Betreu­ungs­plät­zen in Ander­nach am dem 01.08.2013 befrie­digt wer­den kann, falls mehr als 30 % der ein­jäh­ri­gen Kin­dern an­gemeldet wer­den soll­ten. Die CDU tre­te mit Nach­druck dafür ein, für jedes Kind in Ander­nach einen Platz in einer Kinderta­gesstätte bereit zu hal­ten. Es muss das Ziel sein, entspre­chend der gesetz­li­chen Ver­pflichtung sol­che Plät­ze in aus­reichender Zahl ab dem 01.08.2013 auch für Ein­jäh­ri­ge zur Ver­fü­gung zu stellen.