CDU: Kinderbetreuung in Andernach ausbauen — In diesem und im nächsten Jahr genügend Betreuungsplätze für Kinder
Mit dem Kindertagesstättenbedarfsplan 2011/2012 beschäftigte sich der Jugendhilfeausschuss (JHA) in seiner letzten Sitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Claus Peitz. Nachden Planungen des Jugendamts ist danach davon auszugehen, dass in diesem und im nächsten Jahr genügend Betreuungsplätze für Kinder in den Kindertagesstätten in Andernach zur Verfügung stehen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass durch die Stadtund die freien Träger neue Einrichtungen geschaffen wurden und in bestehenden Einrichtungen mit einem großen Aufwand neue Gruppen eingerichtet wurden, so dass auch allezweijährigen Kinder aufgenommen werden konnte, die einen Betreuungsplatz gesuchthatten.
Mit Sorge hat allerdings die CDU schon im JHA darauf hingewiesen, dass es ab dem 1.August 2013 einen gesetzlichen Anspruch auf Betreuung auch der einjährigen Kinderngebe. Der Kindertagesstättenplan geht insoweit davon aus, dass nur für 30% der Einjährigen ein Betreuungsplatz benötigt werde. Dieser Ansatz könnte sich allerdings als zu niedrig erweisen. Denn jetzt schon klagen die Andernacher Kindergärten über einen „Anmel-destau“, wobei fast nur noch zweijährige Kinder angemeldet werden. Nach Gesprächen mit Eltern geht man davon aus, dass weitaus mehr als 30 % der Einjährigen angemeldet werden, sobald dies möglich ist, wobei hierbei Zahlen von ca. 50% genannt werden, da viele Eltern als verschiedenen Gründen nach einem Jahr Elternzeit wieder in die Berufstätigkeit zurückkehren möchten. Der der jetzt berücksichtigte Satz von 30 % reicht nach dieser Prognose bei weitem nicht, und liegt zudem noch unter dem Satz von 35 %, von dem der Gesetzgeber bei Schaffung des Rechtsanspruchs für Einjährige ausgegangen ist.
In einem Antrag an die Stadtverwaltung verweisen für die CDU Hans-Georg Hansen und Angelika Dortmann darauf, dass auch der Präsident des Deutschen Städtetages, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, in der Süddeutschen Zeitung erklärt hatte: ‘Die Annahme, dass der Rechtsanspruch 2013 problemlos realisiert werden könne, entbehrt jeder Grundlage.’ Wenn der Versorgungsgrad bisher in den alten Ländern bei 15 Prozent liege, sei man von den beim Krippengipfel 2007 als Etappenziel vereinbarten 35 Prozent noch weit entfernt. Ude verweist außerdem darauf, dass der tatsächliche Bedarf weit höher liegen dürfte, wie mehrere Studien belegten. Wahrscheinlich seien weitaus mehr zusätzliche Plätze erforderlich, für die es bislang weder das Geld noch das Fachpersonal gebe. Der grundsätzlich sinnvolle Rechtsanspruch werde deshalb ohne zusätzliche Finanzmittel und Ausbildungsangebote 2013 nicht zu verwirklichen sein. ‘Der Rechtsanspruch wird eine Prozesslawine auslösen, die Kommunen und Gerichte mit gigantischem Bürokratieaufwand belastet und bei den klagenden Eltern nur zur Frustration führt’, warnte Ude.
Die CDU möchte vermeiden, dass ab dem 1. August 2013 Eltern, die sich auf die gesetzliche Regelung verlassen haben, abgewiesen werden und ihren einjährigen Kindern in Andernach kein Betreuungsplatz angeboten werden. In dem Antrag an die Stadt betonen die Christdemokraten, dass die Bedeutung frühkindlicher Bildung sich aus den PISA-Ergebnissen durch die erkennbare Korrelation zwischen Kitabetreuungszeiten und vorhandenen Bildungsvorsprüngen einzelner Länder ableiten lasse. Untersuchungsergebnisse zeigten, dass es von Vorteil ist, wenn Kinder schon in frühem Alter gezielt an Bildungsinhalte und Werte herangeführt werden, in erster Linie natürlich im Elternhaus. Eine gute Früherziehung führt unter anderem seltener zu Schulversagen und höheren Bildungsabschlüssen. Das Angebot in den Kindergärten sollt insbesondere die Chancengleichheit von Kindern fördern, die kindliche Entwicklung stärken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Eine engere Verknüpfung zwischen kindlichen Lernprozessen in Familien und in Tageseinrichtungen sei dafür unerlässlich.
Wie im Jugendhilfeausschuss fordert die CDU daher die Stadtverwaltung auf, durch das Jugendamt alternative Planungen aufzunehmen und dem Jugendhilfeausschuss alsbald vorzustellen, wie der Bedarf an Betreuungsplätzen in Andernach am dem 01.08.2013 befriedigt werden kann, falls mehr als 30 % der einjährigen Kindern angemeldet werden sollten. Die CDU trete mit Nachdruck dafür ein, für jedes Kind in Andernach einen Platz in einer Kindertagesstätte bereit zu halten. Es muss das Ziel sein, entsprechend der gesetzlichen Verpflichtung solche Plätze in ausreichender Zahl ab dem 01.08.2013 auch für Einjährige zur Verfügung zu stellen.