24. August 2011

Wird Andernach „Fair trade Stadt“? — Knapp 50 Städte in Deutschland sind es bereits

Knapp 50 Städ­te in Deutsch­land sind es bereits, nun soll Ander­nach fol­gen und sich um den Titel einer „Fair trade Stadt“ bewer­ben. Einen ent­spre­chen­den Antrag stell­te die CDU-Stadt­­rats­frak­­ti­on durch ihren Kul­tur­spre­cher Hans-Georg Han­sen an die Stadt­ver­wal­tung und den Stadtrat.

Die Kam­pa­gne Fair­­tra­de-Towns wird von Trans­Fair getra­gen und bringt unter­schied­li­che Akteu­re aus Han­del, Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft zusam­men. Die Kam­pa­gne „Fair­trade Towns“ ist eine welt­weit sehr erfolg­rei­che Akti­on. Mitt­ler­wei­le sind über 1.000 Städ­te in 22 Län­dern welt­weit Fair­trade Towns. Seit Janu­ar 2009 ist nun auch Deutsch­land hin­­zu­­­ge-kom­­men. Hier kön­nen sich Kom­mu­nen als „Fair­­tra­de-Stadt“, „Fair­­tra­de-Gemein­­de“ oder „Fair­­tra­de-Lan­d­­k­reis“ bewer­ben. Bis Dezem­ber 2010 wur­den in Deutsch­land 40 Städ­te, Gemein­den und Land­krei­se aus­ge­zeich­net; dar­un­ter sind in Deutsch­land u.a. Aachen, Bonn, Trier, Saar­brü­cken, Neuss, Dort­mund und Mar­burg. Damit tra­gen die­se Städ­te dazu bei, dass die Pro­du­zen­ten in Latein­ame­ri­ka, Afri­ka und Asi­en bes­se­re Prei­se für ihre Pro­duk­te erhal­ten und sie damit mit ihren Fami­li­en ein men­schen­wür­di­ges Leben füh­ren kön­nen. Die öko­no­mi­schen, sozia­len und öko­lo­gi­schen Stan­dards im Fai­ren Han­del ermög­li­chen gera­de in wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Zei­ten mehr Ehr­lich­keit und Glaub­wür­dig­keit in das eige­ne Han­deln zu bin­den. Fair­­tra­de-Stadt zu wer­den, bedeu­tet daher ein kon­kre­tes Zei­chen für eine gerech­te­re Welt zu setzen.

Mit den erfolg­rei­chen Initia­ti­ven zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung von Ander­nach in den letz­ten Jah­ren, z.B. durch den Ein­satz von Block­heiz­kraft­wer­ken, über die Begrü­nung der Innen­stadt, die Lebens­wel­ten Eich und die För­de­rung des Eine-Welt-Ladens soll­te gera­de Ander­nach ein wei­te­res Zei­chen set­zen, heisst es im CDU-Antrag. 

Um die Kri­te­ri­en einer „Fair trade Stadt“ zu erfül­len, bedarf es zunächst eines Rats­be­schlus­ses. Zudem ist noch die Bil­dung einer loka­len Steue­rungs­grup­pe erfor­der­lich, die auf dem Weg zur „Fair­­tra­de-Stadt“ die Akti­vi­tä­ten vor Ort koor­di­niert, in den loka­len Ein-zel­han­­dels­­ge­­schäf­­ten müss­ten gesie­gel­te Pro­duk­te aus Fai­rem Han­del ange­bo­ten und in Cafés und Restau­rants Fair Trade-Pro­­duk­­te aus­ge­schenkt wer­den, in öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen wie Schu­len, Ver­ei­nen und Kir­chen müs­sen Fair Trade-Pro­­duk­­te ver­wen­det und Bil­dungs­ak­ti­vi­tä­ten zum The­ma „Fai­rer Han­del“ durch­ge­führt sowie die ört­li­chen Medi­en müss­ten über alle Akti­vi­tä­ten auf dem Weg zur „Fair­­tra­de-Stadt“ berichten.

Die Erfül­lung die­ser Kri­te­ri­en soll­te ange­sichts des in Ander­nach ohne­hin schon gro­ßen Enga­ge­ments von Stadt, Ver­ei­nen, Kir­chen und der Bür­ger­schaft sowie dem Ange­bot von fair­­tra­de-Pro­­duk­­ten in zahl­rei­chen Ein­zel­han­dels­ge­schäf­ten und den Kir­chen rea­li­sier­bar sein“, gibt sich die CDU zuversichtlich.