Wird Andernach „Fair trade Stadt“? — Knapp 50 Städte in Deutschland sind es bereits
Knapp 50 Städte in Deutschland sind es bereits, nun soll Andernach folgen und sich um den Titel einer „Fair trade Stadt“ bewerben. Einen entsprechenden Antrag stellte die CDU-Stadtratsfraktion durch ihren Kultursprecher Hans-Georg Hansen an die Stadtverwaltung und den Stadtrat.
Die Kampagne Fairtrade-Towns wird von TransFair getragen und bringt unterschiedliche Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Die Kampagne „Fairtrade Towns“ ist eine weltweit sehr erfolgreiche Aktion. Mittlerweile sind über 1.000 Städte in 22 Ländern weltweit Fairtrade Towns. Seit Januar 2009 ist nun auch Deutschland hinzuge-kommen. Hier können sich Kommunen als „Fairtrade-Stadt“, „Fairtrade-Gemeinde“ oder „Fairtrade-Landkreis“ bewerben. Bis Dezember 2010 wurden in Deutschland 40 Städte, Gemeinden und Landkreise ausgezeichnet; darunter sind in Deutschland u.a. Aachen, Bonn, Trier, Saarbrücken, Neuss, Dortmund und Marburg. Damit tragen diese Städte dazu bei, dass die Produzenten in Lateinamerika, Afrika und Asien bessere Preise für ihre Produkte erhalten und sie damit mit ihren Familien ein menschenwürdiges Leben führen können. Die ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards im Fairen Handel ermöglichen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehr Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit in das eigene Handeln zu binden. Fairtrade-Stadt zu werden, bedeutet daher ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.
„Mit den erfolgreichen Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung von Andernach in den letzten Jahren, z.B. durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken, über die Begrünung der Innenstadt, die Lebenswelten Eich und die Förderung des Eine-Welt-Ladens sollte gerade Andernach ein weiteres Zeichen setzen, heisst es im CDU-Antrag.
Um die Kriterien einer „Fair trade Stadt“ zu erfüllen, bedarf es zunächst eines Ratsbeschlusses. Zudem ist noch die Bildung einer lokalen Steuerungsgruppe erforderlich, die auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“ die Aktivitäten vor Ort koordiniert, in den lokalen Ein-zelhandelsgeschäften müssten gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants Fair Trade-Produkte ausgeschenkt werden, in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen müssen Fair Trade-Produkte verwendet und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt sowie die örtlichen Medien müssten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“ berichten.
„Die Erfüllung dieser Kriterien sollte angesichts des in Andernach ohnehin schon großen Engagements von Stadt, Vereinen, Kirchen und der Bürgerschaft sowie dem Angebot von fairtrade-Produkten in zahlreichen Einzelhandelsgeschäften und den Kirchen realisierbar sein“, gibt sich die CDU zuversichtlich.