30. Mai 2011

Ausgrabungen in Andernach bringen sensationelle Erkenntnisse — „Auf den Spuren der Römer“

Die Aus­gra­bun­gen auf dem ehe­ma­li­gen Weis­s­hei­­mer-Gelän­­de brin­gen immer neue Erkennt­nis­se. Hier­von konn­ten sich Mit­glie­der des CDU-Arbeits­­k­rei­­ses Kul­tur bei einer Besich­ti­gung mit Gra­bungs­lei­ter Frank Brü­ning­haus über­zeu­gen. Auf dem Gelän­de sind her­vor­ra­gend erhal­te­ne römi­sche Gebäu­de­res­te der ehe­ma­li­gen Hafen­be­bau­ung gefun­den wor­den, rhein­sei­ti­ge Stadt­mau­ern aus früh­rö­mi­scher und spät­an­ti­ker Zeit konn­ten durch die Koblen­zer Archäo­lo­gen frei­ge­legt wer­den. Bedeu­tend ist auch der Fund einer römi­schen Ther­men­an­la­ge mit meh­re­ren Becken und Fuß­bo­den­hei­zung. Neben zahl­rei­chen Mün­zen, Schmuck und Ton­ge­fä­ßen über fast 1.600 Jah­re Sied­lungs­ge­schich­te in Ander­nach sind es vor allem bau­tech­ni­sche Erkennt­nis­se die über­ra­schen. So konn­ten die Archäo­lo­gen erst vor weni­gen Tagen den Nach­weis füh­ren, dass in einem römi­schen Gebäu­de aus dem ers­ten Jahr­hun­dert schon eine Schie­be­tür ein­ge­baut gewe­sen war. Die Füh­rungs­ril­len in einer mas­si­ven Tür­schwel­le konn­ten voll­stän­dig aus­ge­gra­ben wer­den, ein Fund, wie erst sonst nur noch aus Rom und Pom­pe­ji bekannt ist.

Noch min­des­tens bis ins Jahr 2012 kön­nen die Aus­gra­bun­gen wei­ter­ge­hen, wie F. Brü­ning­haus und Bür­ger­meis­ter Claus Peitz erläu­ter­ten. Ange­sichts der zum Teil durch­aus impo­san­ten Fun­de spra­chen sich die CDU-Ver­­­tre­­ter dafür aus, die Aus­gra­bun­gen auch bei einer Neu­be­bau­ung des Gelän­des so weit wie mög­lich zu erhal­ten, und in ein neu zu errich­ten­des Hotel zu inte­grie­ren. „Alte Sub­stanz und moder­ne Struk­tu­ren schlie­ßen sich nicht aus, son­dern bil­den eine span­nen­de Sym­bio­se. Das ist eine der größ­ten städ­te­bau­li­chen Her­aus­for­de­run­gen in der Ander­na­cher Alt­stadt, und eine gro­ße Chan­ce für die Stadt ins­ge­samt“ beton­te Hans-Georg Han­sen, kul­tur­po­li­ti­sche Spre­cher der CDU. Die geplan­te Bebau­ung mit Stadt­häu­sern soll­te in offe­ner Wei­se, mit Sicht­ach­sen und Fuß­we­gen im Innen­be­reich wie­der­um unter Ein­be­zie­hung der Res­te römi­scher Zeug­nis­se gestal­tet wer­den.“ Gleich­zei­tig spricht sich die CDU dafür aus, die Fun­de einer tou­ris­ti­schen Nut­zung zuzu­füh­ren. „Wir stel­len uns vor, den Bereich in einen neu zu schaf­fen­den Rund­weg zu den wei­te­ren his­to­ri­schen Bau­ten, zum Bei­spiel „auf den Spu­ren der Römer“ zu inte­grie­ren“ so die CDU-Kommunalpolitiker.