15. Juni 2017

Teilaufhebung des Bebauungsplans Kirchstraße/Schaarstraße und Aufstellungsbeschluss Römerareal — Rede von Dr. Hans-Georg Hansen

Stadt­rats­sit­zung am 14.06.2017

Rede zu Tages­ord­nungs­punkt 9 Teil­auf­he­bung des Bebau­ungs­plans Kirchstraße/Schaarstraße und Auf­stel­lungs­be­schluss Römerareal.

 

Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­meis­ter, mei­ne Damen und Herren,

mit dem heu­ti­gen Auf­stel­lungs­be­schluss machen wir städ­te­pla­ne­risch den Weg frei zur Rea­li­sie­rung eines der wich­tigs­ten Vor­ha­ben für unse­re Stadt seit vie­len Jahren.

Fast zehn Jah­re lang haben wir uns bemüht, die Frei­flä­che an der Konrad-Adenauer,-Allee für eine Nut­zung zu ver­mark­ten, die nicht nur für Inves­to­ren, son­dern auch für die Stadt ins­ge­samt einen Fort­schritt bringt. Nach man­chen Rück­schlä­gen ist es jetzt so weit, dass wir ein Objekt beglei­ten kön­nen, das uns vom ers­ten Augen­blick an über­zeugt hat. Natür­lich hat­te es auch ande­re Bewer­ber für die­ses Grund­stück gege­ben, deren Kon­zept jedoch nicht über­zeu­gend war. Denn wir woll­ten und wol­len an die­sem Ort kei­ne rei­ne Wohn­nut­zung, kein Alten­heim, son­dern immer auch eine tou­ris­ti­sche Nut­zung, ins­be­son­de­re ein Hotel. Vie­le Unter­su­chun­gen zei­gen uns, dass nach wie vor, und immer mehr, ein Bedarf für mehr Hotel­ka­pa­zi­tä­ten in Ander­nach besteht. Ich bin fest davon über­zeugt: wenn nun am Rhein ein neu­es Hotel im 3‑S­­ter­­ne-plus-Bereich ent­steht, wer­den alle davon pro­fi­tie­ren, die vom immer stär­ker wach­sen­den Tou­ris­mus in unse­rer Stadt leben.

Ich kann mich noch erin­nern, wie umstrit­ten Ende der 70er Jah­re der Start­schuss für die Alt­stadt­sa­nie­rung war, nicht nur was die Anla­ge der Fuß­gän­ger­zo­nen, son­dern vor allem den Bau von Tief­ga­ra­ge, neu­em Rat­haus und damals dem Kauf­haus Hor­ten war. Den­noch war die dama­li­ge Ent­schei­dung rich­tungs­wei­send und hat enorm zum Auf­schwung unse­rer Stadt bei­getra­gen. Aller­dings haben nicht alle Quar­tie­re der Alt­stadt glei­cher­ma­ßen von der dama­li­gen Ent­schei­dung pro­fi­tiert. Man­che lie­gen bis­lang eher am Rand und däm­mern vor sich hin.

Das Vor­ha­ben der Anne-Ehl-Stif­­tung, an der Kon­­rad-Ade­n­au­er-Allee ein Objekt mit Woh­nun­gen, Büros für Start-Ups, Kon­fe­renz­räu­men, vor allem aber ein Hotel mit 40 Zim­mern und einem Restau­rant auf dem Dach zu ver­wirk­li­chen, kann sich für unse­re Stadt als ähn­lich rich­tungs­wei­send aus­wir­ken wie der Beginn der Alt­stadt­sa­nie­rung im süd­li­chen Teil der Alt­stadt. Der Ent­wurf, der auch Grund­la­ge der Ver­trä­ge ist, zeigt eine moder­ne Gestal­tung, die auch Rück­sicht auf die vor­han­de­ne Bebau­ung nimmt, und die zur Ver­fü­gung ste­hen­de Flä­che nicht maxi­mal ausreizt.

Die Frei­flä­che zwi­schen den ein­zel­nen Gebäu­den, der sog. Cam­pus, die Frei­trep­pe hin­un­ter zu dem von der Stadt errich­te­ten Römer­gar­ten und die vie­len Besu­cher, die dadurch in die­sen Teil der Alt­stadt gelenkt wer­den, wird für das gan­ze Quar­tier vom Mero­win­ger Platz bis zur Agrip­pa­stra­ße einen Auf­bruch und vie­le neue Chan­cen brin­gen. Unse­re Sor­ge, dass der Römer­gar­ten ein wenig abge­hängt erscheint, ist durch das neue Römer-Are­al erle­digt. Im Gegen­teil: Gar­ten und das neue Objekt wer­den sich ein­an­der ergän­zen und berei­chern. Wenn dann die Hoch­ga­ra­ge an der Agrip­pa­stra­ße fer­tig ist und die Flä­chen um den Run­den Turm attrak­ti­ver gestal­tet wer­den kön­nen, wer­den wir in unse­rer Stadt ein neu­es High­light haben.

Die bis­he­ri­ge Zusam­men­ar­beit mit der Anne-Ehl-Stif­­tung war von einem gegen­sei­ti­gen Auf­ein­an­der­zu­ge­hen geprägt. Dies zeigt sich zum Bei­spiel, aber nicht nur, an der Bereit­schaft zu Umpla­nun­gen, wie etwa, dass die Fas­sa­de zur Kirch­stra­ße in zurück­ge­setzt wur­de, um dort kei­nen schlucht­ar­ti­gen Cha­rak­ter ent­ste­hen zu las­sen. Des­halb haben wir gro­ßes Zutrau­en, dass auch die wei­te­re Zusam­men­ar­beit im Fort­schritt und im Betrieb des Objekts ähn­lich von gegen­sei­ti­gem Ver­trau­en und Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft geprägt sein wird. Unser Dank gilt an die­ser Stel­le aber nicht nur der Stif­tung, son­dern auch dem Stif­ter, Herrn Bern­hard Ehl, der mit sei­ner über­aus groß­zü­gi­gen Spen­de an die Stif­tung die Ver­wirk­li­chung eines sol­chen her­aus­ra­gen­den Pro­jekts in Ander­nach erst mög­lich macht.

Die CDU-Frak­­ti­on stimmt dem Beschluss­vor­schlag zu.