21. Juli 2012

Demokratieführerschein“ für Andernacher Jugendliche — Antrag der CDU-Fraktion

Nach­dem der Stadt­rat ein­stim­mig beschlos­sen hat, künf­tig im kom­mu­na­len Bereich Jugend­li­chen mehr Mit­wir­kungs­mög­lich­kei­ten ein­zu­räu­men, bedarf es einer Rei­he von Vor­aus­set­zun­gen und beson­de­rer Anstren­gun­gen. Die CDU sieht ein bis­her noch nicht erör­ter­tes Unter­stüt­zungs­po­ten­ti­al in der Volks­hoch­schu­le (VHS). Im Selbst­ver­ständ­nis der deut­schen Volks­hoch­schu­len nimmt die poli­ti­sche Bil­dung einen hohen Stel­len­wert ein. Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Erwach­sen kön­nen hier die Erfah­rung machen, dass sich VHS zwar als Schu­le anhört, es sich aber tat­säch­lich um einen außer­schu­li­schen Lern­ort han­deln kann. Für eine VHS macht es mehr Sinn, Par­ti­zi­pa­ti­on und Han­d­­lungs-ori­en­­tie­rung in den Mit­tel­punkt zu rücken.

Etli­che Volks­hoch­schu­len in der Bun­des­re­pu­blik bie­ten der­zeit als erfolg­rei­ches Kon­zept den „Demo­kra­tie­füh­rer­schein – Der Füh­rer­schein zum Mit­ma­chen in Dei­ner Stadt“ an. Dabei wird kom­mu­nal­po­li­ti­sches Fak­ten­wis­sen mit akti­vie­ren­den Metho­den ver­bun­den. Dazu zäh­len Recher­che, Kom­­mu­­ni­­ka­­ti­ons- und Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken eben­so wie Lösungs- und Hand­lungs­kom­pe­ten­zen. In einem ent­spre­chen­den Leit­fa­den zu die­sem Pro­jekt heißt es: „Und fast neben­bei ler­nen die Jugend­li­chen, sich ein Mei­nung zu bil­den, eige­ne Inter­es­sen zu for­mu­lie­ren und frem­de wahr­zu­neh­men, Per­spek­ti­ven zu wech­seln, soli­da­risch zu sein und Ent­schei­dun­gen anhand demo­kra­ti­scher Ver­fah­ren zu fin­den.“ Es geht dabei weni­ger um eine Lehr­gang, son­dern dar­um, anknüp­fend an den kon­kre­ten Inter­es­sen der Jugend­li­chen, die Infor­ma­tio­nen zu erar­bei­ten, die sie benö­ti­gen, um sol­che Vor­stel­lun­gen umzusetzen.

Als Abschluss des Demo­kra­tie­füh­rer­scheins kön­nen die Teil­neh­mer in Klein­grup­pen ihre Pro­jek­te prä­sen­tie­ren und einen Test zu kom­mu­nal­po­li­ti­schen Fra­gen able­gen. In NRW erhal­ten die Jugend­li­chen dann ihren per­sön­li­chen „Demo­kra­tie­füh­rer­schein“ von der Hand­werks­kam­mer, zusam­men mit einem Begleit­schrei­ben, dass das beson­de­re Enga­ge­ment her­vor­hebt. Falls es sich um Schü­le­rin­nen und Schü­ler han­delt, wäre auch an einen ent­spre­chen­den Ver­merk in schu­li­schen Zeug­nis­sen zu denken.

Sicher­lich wür­den u.a. Mit­glie­der der Stadt­ver­wal­tung und der Stadt­rats­frak­tio­nen eben­so wie ande­re Insti­tu­tio­nen als Gesprächs­part­ner in einem sol­chen Kon­zept zur Ver­fü­gung ste­hen. Und die mit Schü­lern und Jugend­li­chen befass­ten Orga­ni­sa­tio­nen in Ander­nach, z.B. des Jugend­zen­trums, Sport­ver­bän­de, kirch­li­che Jugend­ar­beit und die wei­ter­füh­ren­den Schu­len soll­ten dabei als moti­vie­ren­de und beglei­ten­de Koope­ra­ti­ons­part­ner mit ins Boot genom­men werden.

Die CDU-Frak­­ti­on hat nun bei der Stadt­ver­wal­tung bean­tragt, vor­han­de­ne Erfah­run­gen und Kon­di­tio­nen, etwa zu Zuschuss­mög­lich­kei­ten, ein­zu­ho­len. Die Ergeb­nis­se sol­len den jewei­li­gen Aus­schüs­sen prä­sen­tiert werden.

Nach Auf­fas­sung der CDU-Frak­­ti­on könn­te mit einem sol­chen Kon­zept auch die ange­streb­te Arbeit eines Jugend­par­la­men­tes erheb­lich unter­stützt werden.