13. Novem­ber 2011

CDU will ein Energiekonzept — Andernach zur energieautarken Stadt ausbauen

Im Rah­men einer Arbeits­sit­zung for­mu­lier­te die CDU-Stadt­­rats­frak­­ti­on um ihren Vor­sit­zen­den Ger­hard Mas­berg einen Antrag an die Stadt­ver­wal­tung, in dem sie sich dafür aus­spricht, eine Mach­bar­keits­stu­die über ein Ener­gie­kon­zept für die Bür­ger­schaft der Stadt Ander­nach mit dem Ziel des größt­mög­li­chen Ein­sat­zes von Erneu­er­ba­ren Ener­gien in Auf­trag zu geben.

Wir unter­stüt­zen den Akti­ons­plan der Bun­des­re­gie­rung, im Zuge der Ener­gie­wen­de einen mög­lichst gro­ßen Anteil der Ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gie zu errei­chen“ erklär­te der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU im Stadt­rat, Ger­hard Masberg.

Hier­zu hat die Bun­des­kanz­le­rin in ihrer Regie­rungs­er­klä­rung vom 9. Juni 2011 aus­ge­führt: „Zen­tra­le Säu­le der zukünf­ti­gen Ener­gie­ver­sor­gung sol­len die erneu­er­ba­ren Ener­gien wer­den. Wir wol­len das Zeit­al­ter der erneu­er­ba­ren Ener­gien errei­chen. Mit dem Ener­gie­kon­zept vom Herbst 2010 hat die Bun­des­re­gie­rung dazu die Rich­tung fest­ge­legt und ehr­gei­zi­ge Zie­le for­mu­liert. Der Anteil der erneu­er­ba­ren Ener­gien am Ener­gie­ver­brauch soll bis 2050 auf 60 Pro­zent, ihr Anteil am Strom­ver­brauch auf 80 Pro­zent anwach­sen. 2020 sol­len min­des­tens 35 Pro­zent unse­res Stroms aus Wind, Son­ne, Was­ser und ande­ren rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­quel­len erzeugt wer­den. Bis 2020 sol­len die Treib­haus­gas­emis­sio­nen um 40 Pro­zent und bis 2050 um min­des­tens 80 Pro­zent gegen­über 1990 redu­ziert wer­den. Bis 2050 soll unser Pri­mär­ener­gie­ver­brauch um 50 Pro­zent gegen­über 2008 sin­ken. Das heißt, wir müs­sen ihn hal­bie­ren. Die ener­ge­ti­sche Gebäu­de­sa­nie­rung soll im Ver­gleich zur bis­he­ri­gen Rate ver­dop­pelt, der Strom­ver­brauch bis 2020 um 10 Pro­zent gesenkt werden.“

Um die­ses Ziel zu errei­chen, gel­te es auch in Ander­nach zunächst alle Mög­lich­kei­ten der Ener­gie­ein­spa­rung in städ­ti­schen Gebäu­den zu unter­su­chen und wirt­schaft­lich umzu­set­zen. Mit­tel­fris­tig soll­te es aber dar­über hin­aus mög­lich sein, auch für eine Stadt wie Ander­nach die benö­tig­te Ener­gie zu 100 Pro­zent aus erneu­er­ba­ren Quel­len zu bezie­hen. „Ers­te Ansät­ze haben wir in den letz­ten Jah­ren bereits rea­li­siert: ange­fan­gen über Block­heiz­kraft­wer­ke z.B. im Kran­ken­haus, der Klär­an­la­ge und die Hal­len­bad, über Holz­hack­schnit­zel­hei­zun­gen etwa im Bau­be­triebs­hof, dem Schul­zen­trum oder am Sta­di­on bis hin zu ver­schie­de­nen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. Um die­ses Ziel zu errei­chen, muss es in ers­ter Linie dar­um gehen, ein­zel­ne Gebäu­de und soweit mög­lich die Stadt mög­lichst ener­gie­ef­fi­zi­ent zu gestal­ten, um den Ver­brauch gering zu hal­ten. In einem zwei­ten Schritt muss die Ver­sor­gung durch neue Ener­gie­for­men gesi­chert wer­den“ for­dert Masberg.

Ziel die­ses Ener­gie­kon­zep­tes für eine dezen­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung Ander­nachs soll­te es sein, für die Stadt und die städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen sowie den Bür­gern ein wei­test­ge­hend auf erneu­er­ba­re Ener­gie zurück­grei­fen­des Sys­tem anbie­ten zu kön­nen und die eige­ne Ener­gie­ver­sor­gung unab­hän­gi­ger von den aktu­el­len Ener­gie­ver­sor­gern zu machen.
Mit der Mach­bar­keits­stu­die soll ein sinn­vol­ler Ener­gie­mix aller rea­lis­ti­schen Ener­gie­quel­len dar­ge­stellt wer­den, unter Berück­sich­ti­gung öffent­li­cher För­der­pro­gram­me und den tat­säch­lich ent­ste­hen­den Ener­gie­kos­ten für den jewei­li­gen Nut­zer im Ver­hält­nis zu den gegen­wär­ti­gen Ener­gie­prei­sen. Bei einem Ener­gie­mix ist ins­be­son­de­re an Pho­to­vol­ta­ik, Solar­tech­nik, Geo­ther­mie, Bio­mas­se­tech­no­lo­gien, aber auch an Wind­kraft zu den­ken. Zudem soll in dem Mach­bar­keits­kon­zept eine Amor­ti­sa­ti­ons­rech­nung ent­hal­ten sein. 

Das Mach­bar­keits­kon­zept könn­te in Zusam­men­ar­beit mit den Stadt­wer­ken Ander­nach erstellt wer­den. Ins­be­son­de­re für die Stadt­wer­ke sieht die CDU-Rats­frak­­ti­on den ver­stärk­ten Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien als eine beson­de­re Chan­ce, wenn ver­stärkt auf eine Eigen­erzeu­gung von Ener­gie gesetzt wird, um nicht wie bis­her abhän­gig von ande­ren Ener­gie­ver­sor­gern zu sein.